- SALT
- SALT 〈[
sɔ:lt] Abk. für engl.〉 Strategic Arms Limitation Talks, Verhandlungen (zw. den USA u. der ehem. UdSSR) über Vereinbarungen zur Begrenzung strateg. Waffen
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ISALT[sɔːlt],1) Astronomie: Abk.Abkürzung für engl.englisch Southern African Large Telescope ['sʌȓən 'æfrɪkən lɑːdʒ 'telɪskəʊp, »Südafrikanisches Großteleskop«], im Bau befindliches größtes Einzelteleskops der südlichen Hemisphäre; die Grundsteinlegung war am 1. 9. 2000, die Fertigstellung ist für 2004 geplant. Das geplante Großteleskop wird mit dem Hobby-Eberly-Teleskop (McDonald-Observatorium) identisch sein und wie dieses bevorzugt zu spektroskopischen Untersuchungen eingesetzt werden. Der Hauptspiegel, zusammengesetzt aus 91 hexagonalen Teilspiegeln mit 1 m Durchmesser, wird eine Gesamtabmessung von 10 × 11 m aufweisen. SALT wird am Ort der Außenstation Sutherland des Südafrikanischen Astronomischen Observatoriums als Gemeinschaftsunternehmen von Deutschland, Großbritannien, Neuseeland, Polen, der Republik Südafrika und den USA errichtet.2) Politik: Abk.Abkürzung für engl.englisch Strategic Arms Limitation Talks [strə'tiːdʒɪk ɑːmz lɪmɪ'teɪʃn tɔːks, »Gespräche über die Begrenzung strategischer Waffen«], Bezeichnung für bilaterale Verhandlungen zwischen den USA und der UdSSR über die Begrenzung nuklearstrategischer Waffensysteme. Als »strategisch« werden dabei Systeme bezeichnet, mit denen die Territorien der beiden Großmächte vom jeweils anderen aus erreicht werden können (im Allgemeinen ab 5 500 km Reichweite) beziehungsweise die einen solchen Angriff abwehren können (ABM-Systeme).Die SALT-Verhandlungen wurden am 17. 11. 1969 in Helsinki aufgenommen. Sie führten am 26. 5. 1972 in Moskau zum SALT-I-Abkommen, das aus dem ABM-Vertrag und dem Interimsabkommen besteht. Der unbegrenzt gültige ABM-Vertrag (einseitige Kündigung war mit einer Frist von sechs Monaten möglich) erlaubte beiden Mächten in zwei Stellungsräumen insgesamt 100 ABM-Systeme und zwei große sowie 18 kleinere ABM-Radaranlagen zu stationieren. Um das nationale Raketenabwehrprogramm (NMD) fortführen zu können sowie unter Hinweis auf die nationalen Sicherheitsinteressen der USA und neuartige Bedrohungen durch Raketen besitzende Staaten wurde der ABM-Vertrag am 13. 12. 2001 einseitig von den USA gekündigt. Das auf fünf Jahre befristete Interimsabkommen beschränkte die zugelassene Zahl der landgestützten (ICBM) sowie der seegestützten (SLBM) Langstreckenraketen beider Seiten auf die zu diesem Zeitpunkt einsatzbereiten beziehungsweise in Bau befindlichen Waffensysteme. Dies waren bei den USA 1 054 ICBM und 656 bis maximal 710 Abschussvorrichtungen für SLBM auf höchstens 44 strategischen U-Booten. Der UdSSR wurden 1 618 ICBM und 740 bis maximal 950 SLBM auf höchstens 62 strategischen U-Booten zugestanden. SALT I wurde von beiden Seiten als ein erster Zwischenschritt bei der nuklearen Rüstungskontrolle betrachtet. Die SALT-Gespräche wurden deshalb bereits im November 1972 in Genf wieder aufgenommen. Nach einer langen Verhandlungsperiode wurde am 18. 6. 1979 in Wien das SALT-II-Abkommen unterzeichnet. SALT II sollte das strategische Gleichgewicht zwischen den beiden Großmächten festschreiben und den Rüstungswettlauf v. a. durch die Festlegung beiderseitig gleicher Höchststärken begrenzen. Die Gesamtzahl der nuklearstrategischen Trägermittel sollte für jede Seite nach dem 31. 12. 1981 nur noch 2 250 betragen, davon durften nur 1 320 mit Mehrfachsprengköpfen (MIRV) ausgestattet sein, von diesen wiederum nur 1 200 auf Raketen und davon 820 landgestützt. Unterhalb dieser Grenzen erlaubte es jedoch jeder Seite eine flexible Zusammensetzung ihres nuklearstrategischen Potenzials. Der Vertrag sollte bis zum 31. 12. 1985 gelten und dann durch ein SALT-III-Abkommen abgelöst werden. Wegen der seitens der USA bestehenden inhaltlichen Bedenken gegen die Nichtberücksichtigung der zu jener Zeit von der UdSSR vorangetriebenen Aufrüstung im Bereich der Mittelstreckenraketen (SS-20) im SALT-II-Vertrag und wegen des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan (Dezember 1979) verweigerte der US-Senat die Ratifizierung. Infolgedessen kam es auch nicht zu den vorgesehenen SALT-III-Gesprächen. Dessen ungeachtet hielten sich beide Seiten auch in der Phase ihrer erneuten Konfrontation an die SALT-II-Obergrenzen. Anstelle von SALT III begannen 1982 Verhandlungen über die Verringerung strategischer Waffen (START).Gerard Smith: Doubletalk. The story of SALT I (Garden City, N. Y., 1980, Nachdr. Lanham, Md., 1985);S. Talbott: Raketenschach (a. d. Engl., 1984);R. L. Garthoff: Détente and confrontation. American-Soviet relations from Nixon to Reagan (Washington, D. C., 1985);M. Paul: Abrüstung durch Rüstungskontrolle? Amerikan. Reduzierungskonzepte in SALT u. START 1969-1989 (1990).Weitere Literatur: Abrüstung.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:atomares Patt: Wechselseitige AbschreckungSALT[Abk. für Script Application Language for Telix, dt. »Scriptsprache für Anwendungen unter Telix«], eine in das Kommunikationssystem Telix integrierte Scriptsprache, die Ähnlichkeit mit C hat.* * *
Universal-Lexikon. 2012.